Himmelfahrt-Prozession 2016

Himmelfahrt-Prozession 2016 in Beyenburg

| Keine Kommentare

Ein strahlendes Festtagswetter wie bestellt war an der Himmelfahrt-Prozession 2016 in Beyenburg genau der passende Rahmen. Deswegen war es sehr ideal, diese alte, aber nicht eingestaubte Tradition zu besuchen. Einige meiner Fotos von der Himmelfahrt-Prozession 2016 in Beyenburg zeige ich weiter unten in diesem Beitrag. Aber auch die Hintergründe dazu möchte ich kurz anreißen. Wem dies allerdings nicht so interessiert, kann sich auch direkt zu meinen Fotos weiterklicken.

Der Sinn von Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt ist im Christentum der Aufstieg des Herrn, also von Jesus Christus, als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Viele Feste im Kirchenkalender berechnen sich nach dem Osterfest (= erstes Wochenende nach dem ersten Vollmond im Frühling). Der Himmelfahrtstag ist genau 39 Tage nach dem Ostersonntag, der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Und das kann dann nur ein Donnerstag sein, zwischen dem 30. April und dem 3. Juni.

Kleine Historie der Himmelfahrt-Prozession in Wuppertal-Beyenburg

Im Christentum gibt es viele verschiedene Bittprozession zur Erbetung von Gottes Segen oder zur Abwendung von Gefahren und Notsituationen. In Beyenburg sind Himmelfahrtsprozessionen bereits seit 1447 schriftlich erwähnt. In alten Prozessakten steht, dass es damals nicht immer christlich, nächstenliebend zuging. So haben Prozessionsteilnehmer der Klosterkirche einerseits und der Pfarrgemeinde anderseits ihre Rivalität handgreiflich ausgetragen. Der Landesherr musste daraufhin die zeitliche Abfolge der Prozessionen festlegen. Dies ist aber schon lange Geschichte. Heutzutage gibt es am Himmelfahrtstag längst nur eine friedliche Prozession aller katholischen Gemeindemitglieder aller Generationen in Beyenburg.

Kleine Historie der Pfarrgemeinde und Klosterkirche St. Maria Magdalena

Blick auf Alt-Beyenburg

Blick auf Alt-Beyenburg mit der Klosterkirche St. Maria Magdalena

Von der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena und den dortigen Gottesdiensten wurde bereits zur Zeit Karl des Großen im 8./9. Jh. berichtet. Diese alte Kapelle ging 1298 in den Besitz des Orden vom hl. Kreuz über. Angesicht der früher unsicheren Zeiten bauten die Kreuzbrüder für sich ein neues Kloster und eine Klosterkirche auf der von der Wupper umflossenen Erhebung. Die Kapelle auf dem eigentlichen „Steinhaus“ blieb bis zu ihrem Abriss 1811 Pfarrkirche.

Die Klosterkirche und Gemeinde in Beyenburg waren lange Zeit sehr bedeutungsvoll, vor allem in Anbetracht des überwiegend evangelischen Einfluss im Umland. Die barocke Kirchenausstattung stammt aus den Zeiten nach dem Brand von 1678. Aber es kamen auch schlechte Zeiten. 1804 wurde der Orden der Kreuzbrüder aufgelöst und das Kloster größenteils abgerissen. Von 1907 bis 1968 wurde das stark verfallene Klostergebäude von Augustinerinnen in Besitz genommen. Erst 1963 übergab Josef Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, dem Kreuzherrenorden wieder die Gemeinde. Ich bin mir nicht sicher über die weitere Zukunft des Klosters, zumal es derzeit dort lediglich nur noch einen Klosterbruder gibt.

Die Namensgeberin der Gemeinde und Klosterkirche ist die hl. Maria Magdalena, bzw. Maria von Magdala. Sie folgte Jesus Christus nach Jerusalem, war bei dessen Kreuzigung dabei und erfuhr von einem Engel über die Auferstehung und berichtete davon. Die neuere feministischer Kirchenforschung setzt die hl. Maria Magdalena als Apostel gleich, dessen Bedeutung in der von Männern geprägten Geschichtsschreibung beinahe verloren ging.

Die Himmelfahrt-Prozession 2016 in Beyenburg

Eine lange Tradition und eine große Bekanntheit hat die Himmelfahrt-Prozession in Wuppertal-Beyenburg. Selber bin ich dieses Jahr das erste Mal dabei gewesen. Gegen 10.15 Uhr ging die Prozession auf dem Weg durch Beyenburg mit den Stationen Beyenburger Freiheit, Kreuz Steinhaus und Friedhof Steinhaus. Etwa um 12.15 Uhr traf die Bittprozession wieder an der Klosterkirche ein.

 

Im Anschluss an die Prozession und Messe wurde, wie jedes Jahr, auf der Kirmes in der unteren Altstadt weitergefeiert. Schließlich darf auch nicht vergessen werden, dass am Himmelfahrtstag auch Vatertag ist. Womit wir beim fröhlichen Betrinken von vorwiegend junger, unverheirateter Männer ohne Vaterpflichten wären und damit wieder im profanen, feuchtfröhlichen, weltlichem Leben.

Anmerkungen zu meinem Beitrag und/oder zu meinen Fotos dürfen gerne in das untenstehende Nachrichtenfeld eingetragen werden.

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


:bye:  :good:  :negative:  :scratch:  :wacko:  :yahoo:  B-) 
mehr...