Gedanken habe ich mir schon gemacht einen neuen Blog zu eröffnen und damit Multi-Blogging zu betreiben. Schließlich behandel ich in diesem Städteblog mehrere Themen. Warum dies aber noch nicht passierte, will ich hier erklären.
Auf meine alten Überlegungen gestoßen hat mich die Blogparade vom Webmasterfriday. Im Thema der Woche “Multi-Bloggen” wird gefragt, wer einen weiteren Blog eröffnen wollte, wer schon mehrere Blogs betreibt, die guten/schlechten Erfahrungen und was man anderen Bloggern dazu raten kann.
Weshalb könnte Wupperfocus zwei oder gar drei Blogs sein?
In diesem Blog geht es um
Fotos und Informationen rund um Wuppertal und die Fotografie .
Das liest und hört sich nach mehr als einem Thema an. Natürlich ist Wupperfocus in erste Linie ein Städteblog über das Geschehen in Wuppertal. Dann will ich als Blogger auch noch meine Fotos vorstellen. Dabei gilt meine besondere Aufmerksamkeit der Streetart in all seiner Vielfalt. Es finden sich hier auch Besucher aus nichtdeutschsprachigen Ländern ein, dabei gibt es aber keine englischsprachige Webseiten. Suchmaschinen mögen besonders Themenblogs und ich wollte nie den xten Mischblog ins Internet stellen. Schon kurz nach dem Blogstart stellte ich mir die Frage, ob ich vielleicht besser mehrere themenspezialisierte Blogs betreiben sollte.
Vorteile von Multi-Blogging
Wie bereits erwähnt, Suchmaschinen wie Google oder Bing mögen Webseiten und Blogs mit eindeutigem Thema. Das ist wichtig für die Suchmaschinenoptimierung SEO (search engine optimization). Es hat aber auch seinen guten Grund für eine bessere Positionierung bei den Suchmaschinen, die dadurch bessere Informationen für die Webbenutzer anbieten wollen. Wer viele und gute Informationen über ein von ihm gesuchtes Thema sucht und findet, wird sich eher ein Lesezeichen setzen und vielleicht die Webdomain wiederbesuchen. Mit etwas Glück wird er die Homepage/Page auf seinen Seiten empfehlen (Backlink) und dadurch bei den Suchmaschinen weiter hochpushen. Viele fundierte Beiträge zum Thema und Backlinks von themenrelevanten Seiten verstärken die Glaubwürdigkeit (Domain Authority) und die Positionierung der gesamten Webdomain (Ranking). Also alles Faktoren, um leichter neue Besucher zu finden und Stammbesucher zu halten. Ist ja auch logisch, denn Interessierte über Wuppertal werden sich eher bei Wupperfocus einfinden, als z.B. Infosuchende über Rom oder Esoterik-Fans.
Gerne werden auch weitere Blogs erstellt oder hinzugekauft, um ein privates Blognetzwerk aufzubauen. Dort kann man dann selbst Links zu seinem Hauptblog setzen. Denn wie wir wissen, Google liebt Links. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, wobei ich dann zu der anderen Seite von Multi-Blogging komme.
Nachteile von Multi-Blogging
Zuallererst will ich darauf hinweisen, die gegenseitige Verlinkung in einem eigenen, privaten Blognetzwerk ist risikoreich. Google mag zwar Links, es hasst aber Manipulationen. Was heute noch erlaubt ist und gerade noch durch geht (Grey-Hat-SEO), kann morgen bei Google schon verpönt sein (Black-Hat-SEO). Und eine Abstrafung bei der Suchmaschinenplazierung ist nur schwer und mit viel Arbeit und noch mehr Zeit abzuändern.
Es ist aufwändig, gute Beiträge zu schreiben. Aber nur solche bringen in erster Linie ein gutes Ranking und damit Besucher. Nachdem Links nicht mehr so bedeutungsvoll wie früher sind, wird die Aussage “Content is King” immer wichtiger. Ich kenne mehrere Blogger, welche mehrere Blogs haben. Die meisten ihrer Blogs sind aber verwaist und uninteressant; der neueste, aktuelle Beitrag ist dann einen oder gar mehrere Monate oder Jahre alt. Solche Webdomains taugen wegen ihrem immer geringeren Ranking dann noch nicht mal zur gegenseitigen Verlinkung, allerhöchstens zum Runterstufen der Positionierung des Hauptblogs in den Suchmaschinen.
Der Arbeitsaufwand zum Betreiben der vermehrten Webdomains nimmt zu. Vergessen darf auch nicht der Aufwand hinter den Kulissen vom Blog. Soll der Webauftritt erfolgreich sein? Ein Content-Management-System muss installiert werden, ein neues Theme zum Blog muss her, es braucht Plugins, alles muss gepflegt und upgedatet werden und für guten Inhalt (Content is King) muss auch noch gesorgt werden. Um das Blogprojekt auch für neue Besucher bekannt zu machen, sollten Social Media Kontakte (Facebook, Google, Twitter etc.) stets gepflegt sein. Richtig glücklich schätzen kann sich derjenige, der nur vor dem PC sitzt und kein glückliches Leben im Real-Live mit Familie und Freunden hat. :-P </ironie ende>
Warum betreibe ich kein Multi-Blogging?
Das der Gedanke des Multi-Bloggen auch bei mir war und warum, schrieb ich am Anfang meines Beitrages. Aus mehreren Gründen entschied ich mich gegen die Aufteilung vom Wupperfocus. Der Hauptgrund dagegen ist der für mich zu große Arbeits- und Zeitaufwand. Zusammen mit dem Wupperfototreff für den Fototreff-Wuppertal habe ich nun zwei Webauftritte, welche gepflegt und ausgebaut werden wollen. Schon jetzt wird es manchmal mühsam keinen Blog zu vernachlässigen. Schließlich gibt es ja noch einen Beruf und vor allem Familie und Freunde. Und ich will auch meinem Hobby Fotografie nachgehen und nicht nur theoretisch davon in meinen Blogs erzählen. Blog 3 und Blog 4 würde ich sicherlich nicht in der Qualität betreiben können, welche nötig und vor allem von mir selbst erwünscht wär. Es wäre sogar die Gefahr, das meine bisherigen zwei Blogs qualitativ nachlassen und deswegen an Bedeutung verlieren könnten. Ich kenne selbst zu viele Beispiele, wo nach anfänglichen Multi-Blogging Blog für Blog stirbt und schließlich auch der letzte Blog bedeutungslos wird.
Ich möchte mich lieber darauf konzentrieren, meine bisherigen beiden Blogs auf einem qualitativen guten Level zu bringen. Guter, regelmäßiger Inhalt bringt Leser bringt Backlinks bringt Google-Ranking bringt noch mehr Leser. Und über treue Stammleser werde ich mich auch stets freuen. Ein oder zwei gute Blogs sind besser als viele, welche minderwertig und verödet sind. Ich glaube jetzt nicht mehr, das der Wupperfocus ein kunterbunter Mischmaschblog ist. Eindeutiges Thema ist Wuppertal, aber auch all meine Fotos haben eindeutig einen Bezug zu meiner Heimatstadt. Deswegen soll mein Städteblog auch weiterhin so betrieben werden und wird hoffentlich auch seine Besucher finden.
Und so denken andere Blogger über Multi-Blogging:
Diese Liste wird laufend aktualisiert, solange die Blogparade von Webmasterfriday läuft:
- Henning Uhle würde das nicht machen. Er weist auf den hohen Aufwand hin, und zwar nicht nur das, was der Besucher sieht. An dieser Stelle Kompliment zur Auswahl der guten Grafik, kenne ich doch von irgendwoher.
- Ludwig Hotop vom Becherwürfel hat mit mehreren Blogs mal so angefangen. Aber nun kann er nicht mehrere Blogs parallel betreiben, … würde es sicher nichts bringen,… denn er will nicht eine weitere Blogleiche im Netz hinterlassen.
- breakpoint führt regelmäßig nur einen Blog, hat aber noch mehrere und jedes hat seinen eigenen Zweck.
- Hans J. Reuter von den tages-gedanken erkennt, wer viele Blogs hat, der muss auch viel Zeit in sie investieren. Zu schnell läuft man Gefahr, das eine oder andere Projekt mal zu vernachlässigen.
- Die Unsoziale hatte insgesamt drei Blogs geführt, hat aber inzwischen eigentlich nur noch den Blog hier. Insgesamt ist sie aber mit einen Blog gut ausgelastet.
- Martin Skerhut als Der Beutelwolf-Blog regt das Thema zum Nachdenken über seine eigene Blogs an.
- Ganz anders und sehr offen zu dieser Thematik steht Maret Hosemann von Zeit und Geister, denn sie versteht sich als quasi ein Multi-Blogger ohne Multi-Blogs. Sie glaubt, je höher die Einnahmen sind, desto leichter fällt es wahrscheinlich auch, sich zu überwinden, regelmäßig über Themen zu schreiben, die einen persönlich kaum bis überhaupt nicht interessieren. Eine interessante Meinung, welche sehr gegensätzlich zu meiner ist.
- Florian Werner erläutert in seinem Tüddels Blog, man sollte sich über den auftretenden Stress im Klaren sein. Ansonsten kann man sich ganz schnell in etwas verrennen.
- Der Ostwestfale im Rheinland Marc hat bereits mehrfach darüber nachgedacht, seinen einzigen Blog in mehrere Nischen-Blogs aufzuteilen. In seinem Beitrag erklärt er aber auch, warum ein Blog und viele verschiedene Themen genau das Richtige für ihn ist.
Das sind die Schwerpunkte, die ich selber so herausgelesen habe. Natürlich haben meine Blogger-Kollegen noch mehr in ihren Beiträgen zu sagen.
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