Am 2. Weihnachtstag 2015 habe ich an der Tür eines bald schließenden Geschäftes in Wuppertal-Elberfeld dieses doch sehr passende Schild mit der Weihnachtsbotschaft 2015 entdeckt:
Den Grund dieser Mitteilung könnte auch mit Sarkasmus oder gar Zynismus beantwortet werden. Die billigen Preise des Ausverkaufs als Geschenk von Jesus Christus? Wenn ich mich an die gelegentlichen Besuchen in diesem Laden und an das wechselnde (Sonder-)Sortiment errinnere, mag ich nicht so recht daran glauben. Allerdings war es dort auch nicht so schlimm, das dort eine der vielen Plagen aufgelöst wird.
Leider weiß ich nicht, wer wann dieses Schild dort hingehangen hat. Gewiss ist nur, dieses Geschäft in Elberfeld, wie auch in Barmen, Ende Januar schließen wird. Sicherlich nicht schön für die Mitarbeiter. Und bedrückend für die Stimmung um Weihnachten. Da kann etwas Aufmunterung und Hilfe nicht schaden. Vielleicht wollte dies jemand mit seiner Weihnachtsbotschaft „Jesus liebt dich“ erreichen. Vielleicht ein kleines Zeichen, an dem viele an Weihnachten vorbeigehen, es aber einige Mitarbeiter am Montag finden sollen.
Manchmal bin ich schon etwas überrascht, wieviele Geschäfte dieses Jahr schon geschlossen haben. Alleine in der City von Elberfeld. Hier das alte und veraltete Spielzeuggeschäft in der Luisenstraße, was heutzutage nicht mehr zurechtkam. Dort das alte Haushaltswarengeschäft in der Friedrich-Ebert-Straße aus Altersgründen. Oder der Uhren-Schmuck-Händler der Friedrich-Ebert-Straße und das Möbelhaus am Hofkamp-Kreisel, welche beide schon ein allgemeines Geschäftssterben wegen dem Döppersberg-Umbau vorhersahen. Bei den mehreren Chinesen-Lokalen wundere ich mich eigentlich nur, wie sie bei so viel freien Tischen so lange überleben konnten.
Bei guten Gaststätten hat man allerdings immer noch das Problem, ohne rechtzeitige Reservierung am Wochenende schwer einen Platz zu finden. Und die Händler haben trotz Großbaustelle immer noch fast den gleichen Jahresumsatz oder mehr. Ob es wohl daran liegt, das in den Hauptverkehrszeiten trotz vorhergesagtem Verkehrskollaps immer noch ein Gedränge ist. Es muss also noch andere Probleme bei den betroffenen Geschäftsleuten geben. Geschäfte gaben auch früher auf, wenn sie sich nicht anpassen konnten.
Was aber übrigens immer noch sehr gut funktioniert, ist das Wuppertaler Moppern. Zumindestens auf den Onlineseiten der Westdeutschen Zeitung.
Den Umbau am Döppersberg sehe ich auch als Chance für Wuppertal. Der Fussgängertunnel vom Bahnhof kommend, auch als „Harnröhre“ bekannt, war trotz mancher Verschönerungsversuche einfach nur abstoßend. Die Hauptkreuzung von Wuppertal kam mit dem Andrang an Autos und Bussen in den Hauptstosszeiten oftmals nicht mehr zurecht. Ich finde es an der Zeit, das der Döppersberg sich der neuen Zeit anpasst.
So bin ich selber doch ziemlich optimistisch, das man in Wuppertal vieles verbessern kann. Und hoffe, das vieles besser wird. Wenn nicht alle Wuppertal die letzte Hoffnung darauf verlieren. Und allen denen es momentan nicht so gut geht, hilft die Zuversicht zu Weihnachten und für das neue Jahr. Ob mit der Weihnachtsbotschaft 2015 für Gläubige oder mit guten Wünschen für Nichtgläubige.