Rückblick auf Heckinghausen Demos

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Dieser Beitrag gibt einen Rückblick und Fazit zu den Heckinghausen Demos am Samstag, den 05. 9.2015. Die rechtspopulistische Demonstration gegen eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge formierte eine wesentliche größere Gegendemo aus bürgerlichen und linken Gruppen, vorwiegend aus Wuppertal.

Zwei gegensätzliche Demonstrationen in Wuppertal – Heckinghausen

Unterschiedlicher hätten die beiden Demos wohl nicht sein können. Auf der einen Seite die rechtspopulistische Demo gegen Flüchtlingsheime und gegen Flüchtlinge allgemein gerichtet. Nach der Anmeldung durch Wuppertals Oberbürgermeisterkandidat Markus Stranzenbach von der rechtsradikalen Partei „Pro Deutschland“ trafen sich nur ca. 55 Teilnehmer; viel weniger als die erwarteten 100.

Auf der anderen Seite war die Gegendemo des Wuppertaler Bündnisses gegen Nazis. Statt der angegebenen 200 fanden sich hier ca. 600 Teilnehmer ein. Dieser Demonstrationszug setze sich bunt gemischt zusammen aus: „Bürgerforum Heckinghausen“, der „Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.“ ,„Tacheles e.V.“, Kirchenvertreter, Politiker, Gewerkschaftler etc, – und natürlich auch mit vielen Wuppertalern ohne großes Amt und Würden. In der Fotoserie vom Wupperbild.com und von der WZ lässt sich das recht schön nachvollziehen. Wie immer in Wuppertal waren sich viele Bürger einig gegen Nazis und gegen rassistische Hetzkampagnen und waren wieder mit der mehrfachen Demonstrantenanzahl da.

Unter dem Motto "Kein Fußbreit für Rassisten und Nazis!" hatte das "Wuppertaler Bündnis gegen Nazis" aufgerufen, sich schützend vor das Art-Hotel im ortsteil Heckinghausen zu stellen. Die Eigentümer haben mit dem Land Nordrhein-Westfalen vereinbart, dort eine Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 500 Flüchtlinge zu errichten. Dem Aufruf sind trotz immer wiederkehrenden Regens rund 600 Teilnahmer/-innen gefolgt.

Demonstrationszug vom „Wuppertaler Bündnis gegen Nazis“ in Wuppertal – Heckinghausen.

600 zu 55 war ein starkes Zeichen gegen Rechtsradikalismus!

Fazit nach den beiden Heckinghausen Demos

Das breite Wuppertaler Bündnis aus dem bürgerlichen und linken Lager kann mit der gemeinsamen Gegenaktion zufrieden sein. Es ging ein starkes Zeichen contra Rechtsradikalismus und Fremdenhass von dieser Veranstaltung aus. Die rechtspopulistische Minderheit bestimmt nicht über Wuppertal. Wuppertal ist kein Ort, wo rechtsradikale Schlägertrupps und ihre Anhänger Flüchtlinge und Flüchtlingsheime tagelang angröhlen oder sogar in Brand gesetzt werden.

Und das Fazit der rechten Szene? Schwierig das für einen Außenstehenden festzustellen. Die rechtsradikalen Funktionäre wissen jetzt sicher um ihre Stellung in der breiten deutschen Gesellschaft. Nach dem Wochenende haben die rechtsorientierten Kommentare auf den Wuppertalseiten von wz-newsline stark nachgelassen, ebenso die populistischen Beiträge auf Google+ mit Bezug zu Wuppertal. Und Berichte über die misslungene rechte Demo in Wuppertal sind auf den rechtslastigen Pseudo-Nachrichtenportale kaum zu finden.

Und auch die Band „Striekspöen“ distanziert sich von Rechtsradikalen.

Die Wuppertaler Mundart-Band hat unerwartet ein Problem. Die rechte Pro-Bewegung hat für ein auf Facebook veröffentlichtes Video den im Tal sehr bekannten Titel „Siehste, dat is Wuppertal“ benutzt. Schon fast unnötig zu sagen, das es keinerlei Erlaubniss dafür gab. Nach dem Protest von „Striekspöen“ ist das Video jetzt aber nicht mehr auf Facebook erreichbar. Weitere rechtliche Schritte wurden von der im Tal bekannten Musikgruppe angekündigt.

 

Ich danke Michael Schad/wupperbild.com für das Foto des Demonstrationszuges vom Wuppertaler Bündnis gegen Nazis auf der Heckinghauser Straße!

 

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